Niedersächsisches Bauernhaus


niedersächsisches Bauernhaus

Analyse

Das niedersächsische Bauernhaus ist ein Einhaus, bei dem Wohnung, Stallraum und Erntelager in einem großen Hauskörper zusammengefasst sind. Der wichtigste und größte Raum des Hauses ist die Diele (niederdeutsch: Deele, Del), aufgrund ihrer Größe auch Halle genannt. Mit einem gestampften Lehmboden war sie der Wirtschafts- und Arbeitsraum des Hauses. Hier wurde die Ernte eingebracht und auf dem darüber liegenden Dachboden eingelagert. Zu beiden Seiten lagen die hal-boffenen Stallungen (Kübbungen) für das Vieh, wie Pferde und Kühe, sowie Kammern für Mägde und Knechte. Auch wettergeschützte Tätigkeiten und Feste und Feiern konnten in der Deele abgehalten werden. Die Deele ging ohne Trennung in den offenen Wohn- und Küchenbereich über, das „Flett“. Die offene Feuerstelle befand sich mitten im Flett und war mit Feldsteinen eingefasst. Das Feuer heizte in geringem Maß Stall und Wohnräume. Der Rauch entwich durch eine Dachöffnung am Giebel, das Ulenlock (plattdeutsch, hochdeutsch Eulenloch). Auf diese Weise wurde die auf dem Dachboden gelagerte Ernte getrocknet und durch den Rauch vor Ungeziefer geschützt. Durch die fehlende Abgrenzung zu Deele und Dachboden lag die Temperatur im Flett im Winter jedoch nicht über 12 °C. Im hinteren Bereich des Hauses befanden sich die Wohnstätten. Dort befanden sich Tische, Stühle und Schrankbetten (Alkoven), wobei der Kontakt zum Vieh unmittelbar war

Gruppenarbeit mit: Lennard Flörke, Laura Weber

Lehrstuhl: Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens



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